Pflanzpläne

Ein Pflanzplan ist eine echte Knobelaufgabe. Ich habe es noch nie geschafft, wirklich alles zu berücksichtigen: Keine Gemüse aus der selben Familie hintereinander, nur Nachbarn, die sich lieben, und am besten auch noch den Nährstoffbedarf berücksichtigen. Die folgenden Pflanzpläne sind das vorläufige Ergebnis nach drei Jahren experimentieren. Meine Priorität: Gemüses aus der selben Familie direkt hintereinander vermeiden.

  • Die Beete 1 bis 4 sind jeweils 90cm x 1,8m. Ich bepflanze immer in 90 cm langen Reihen.
  • Jedes Beet wandert jedes Jahr einen Platz weiter.
  • Mit Ausnahme von Möhren und Radieschen ziehe ich alle Pflanzen außerhalb des Beetes vor und setze nur Jungpflanzen ins Beet.

Erwähnen sollte ich vielleicht noch, dass ich im milden Rheinland nahe der Bonner Innenstadt lebe. Temperaturen unter -5C° im Winter gibt es nur alle paar Jahre, 15 C° im März sind dagegen keine Seltenheit. Wegen der umliegenden hohen Häuser kommt ab Ende September allerdings keine Sonne mehr in den Garten. In deutlich kühleren Regionen wird das Überwintern von Gemüse wohl nicht in dem Umfang möglich sein.

 

Beet 1

  Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
1  Feldsalat     Brokkoli           Dicke-    
2 Spinat       Brokkoli         Bohne    
3 Spinat         Brokkoli       Winterharte    
4 Feld-     Früh-           Erbse    
5 salat     kartffeln     Spross-          
6             Brokkoli          

Zu Jahresbeginn wachsen noch Feldsalat und Spinat vom letzten Herbst auf dem Beet (vormals Beet 4). Den Feldsalat schneide ich bei der Ernte immer nur oberflächlich ab - der Stunk bleibt stehen. So wächst der Salat nach und liefert auch noch im Frühjahr eine Ernte.

  • Im Anfang April räumt der Feldsalat endgültig seinen Platz, an seine Stelle setze ich zwei vorgezogene Brokkoli Setzlinge ins Beet, außerdem Frühkartoffeln. Der Spinat vom letzten Herbst liefert derweil weiter Blätter. Im Abstand von ca. vier Wochen ersetzte ich den Spinat jeweils wieder mit zwei Brokkoli Setzlingen. Dabei ernte ich den Spinat nur soweit ab, wie es für die kleinen Brokkoli Pflänzchen erforderlich ist. Der Rest macht dem größer werdenden Brokkoli nach und nach Platz.
  • Den Platz der Frühkartoffel nimmt ab Juli der Sprossbrokkoli ein: Er ist winterhart (bis ca. - 8 C°) und liefert im nächsten Frühjahr eine zeitige Ernte. Neben den zarten Jungpflanzen vom Sprossbrokkoli ist noch ein paar Wochen Platz für schnell wachsende Gemüse, z.B. Salat. Der "normale" Brokkoli im Beet braucht ca. sechs Wochen bis die ersten Köpfe erntereif sind. Danach liefert er noch ca. sechs Wochen weiter Röschen. Diese Zeit kann aber stark schwanken. Mögliche Erntelücken fülle ich mit Salat oder Endivie.
  • Im  Oktober/November folgen Dicke Bohnen und Erbsen. Dicke Bohnen sind im Rheinland ausreichend winterhart. Bei Erbsen eignet sich die Sorte "Feltham First" zum überwintern.

Beet 2

  Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
1  Dicke-           Rote       Feld  salat
2 Bohne           Beete       Knob lauch
3 Winterharte       Rote           Feld salat
4 Erbse       Beete           Knob lauch
5 Spross-       Busch-           Feld salat
6 Brokkoli       bohne           Knob lauch

Das Gartenjahr beginnt mit Dicken Bohnen, Erbsen und Sprossbrokkoli vom letzten Jahr (vormals Beet 1). Der Sprossbrokkoli liefert ab Mitte/Ende März schon die ersten Röschen.

  • Je nach Lust und Laune ernte ich Erbsen zeitig im Jahr als Sprossen für den Salat schon ab März oder als richtige Erbsen ab Mitte April. Manchmal ernte ich auch erst mal eine Runde Sprossen und dann etwas später noch die nachwachsenden Erbsen. Auf jeden Fall räumen die Erbsen irgendwann im Laufe des Mais das Beet, genauso wie der Sprossbrokkoli. Die nachfolgenden Rote Beete und die Buschbohnen habe ich einige Wochen vor her auf dem Balkon vorgezogen, so das sie rasch erste Erträge liefern. 
  • Die Dicken Bohnen haben durch die Überwinterung eine Wachstumsvorsprung, mit etwas Glück ernte ich ab Mai. Den frei werdenden Platz im Laufe des Juni nutze ich für noch mehr Rote Beete - eines meiner Lieblingsgemüse.
  • Frei werdende Flächen besetze ich im Herbst mit vorgezogenem Feldsalat und Knoblauch.

Beet 3

  Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
1 Zwiebeln         Möhren mit Radies- chen Feld salat  
2 Spinat     Möhre mit Radies- chen     Spinat    
3 Zwiebeln         Möhren mit Radies- chen Spinat    
4 Spinat     Möhre mit Radies- chen     Feld salat  
5 Zwiebeln         Möhren mit Radies- chen Feld salat  
6 Spinat   Möhre mit Radies- chen       Feld  salat  

Im Winter stehen noch Feldsalat und Knoblauch vom Vorjahr auf dem Beet (ehemaliges Beet 2).

  • Sobald es die ersten Kohlrabi und Kopfsalat Setzlinge zu kaufen gibt, räumt der Feldsalat seinen Platz. Kohlrabi und Kopfsalat wachsen in Mischkultur, ab Mai beginnt die Ernte. Sobald die Lücken groß genug sind, setze ich zwei vorgezogene Kürbisse und eine Zucchini ins Beet. Sie brauchen meist zwei bis drei Wochen, bis sie mit ihrem atemberaubendem Wachstum beginnen. Dann sind Kohlrabi und Kopfsalat abgeerntet. Der Knoblauch räumt im Lauf des Juni ebenfalls seinen Platz, gerade noch rechtzeitig, um Kürbis und Zucchini nicht in die Quere zu kommen. Sowohl Kürbis als auch Zucchini erhalten eine Kletterhilfe um in die Höhe zu wachsen.
  • Ab Ende September kommt wegen der umliegenden hohen Häuser keine Sonne mehr in den Garten. Dann stecke ich Zwiebeln fürs nächste Jahr, dazwischen kommt vorgezogener Spinat.

Bei Beet 3 folgen auf den Knoblauch im Frühjahr im Herbst die Zwiebeln. Beide gehören zur Familie der Zwiebelgewächse - die Bepflanzung in diesem Beet ist also nicht ideal. Umso genauer markiere ich die Stelle, an der der Knoblauch gewachsen ist. Die Zwiebel kommt dahin, wo im vorigen Winter der Feldsalat war. Nicht ganz ideal, aber bis jetzt wächst alles gut.

 

Beet 4

  Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
1 Zwiebeln         Möhren mit Radies- chen Feld salat  
2 Spinat     Möhre mit Radies- chen     Spinat    
3 Zwiebeln         Möhren mit Radies- chen Spinat    
4 Spinat     Möhre mit Radies- chen     Feld salat  
5 Zwiebeln         Möhren mit Radies- chen Feld salat  
6 Spinat   Möhre mit Radies- chen       Feld  salat  

Spinat und Zwiebeln haben den Winter gut überstanden.

  • Anfang März bzw. April räumt der Spinat seinen Platz für Möhren mit Radieschen. Spinat hinterlässt eine traumhaft lockere Erde - ideale Bedingungen für Möhren und Radieschen. Beide säe ich zusammen in eine Reihe. Die Radieschen entwickeln sich sehr schnell und sind abgeerntet wenn die Möhren zu wachsen beginnen.
  • Anfang Juni sind die Zwiebeln reif. Auf den freien Platz säe ich späte Möhren. Die frühe Möhrensaat liefert bereits erste Erträge. Die Erntelücken besetze ich flexibel mit vorgezogenen Jungpflanzen: Oft mit Endivie oder Pflück- und Bindesalat. Hin und wieder probiere ich etwas neues, z.B. Fenchel im letzten Jahr. Der Versuch war allerdings nicht erfolgreich.
  • Im Herbst kommt wieder vorgezogener Feldsalat und Spinat ins Beet.

Beet 5

  Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
1     Salat     Stangenbohne            
2       Zuckererbse     Mangold          

Beet 5 ist etwas anders organisiert als die übrigen Beete. Hier wachsen immer am selben Platz die Stangenbohnen. Alles andere pflanze ich nach Lust und Laune. Oben mein Pflanzplan für dieses Jahr. Nach den Bohnen möchte ich im Herbst hier einmal probieren, Möhren über den Winter anzubauen. Lauch würde mich auch mal reizen. Wie gesagt: Hier probiere ich immer neues, ohne Pflanzplan und feste Regeln!

Beet 6

Beet 6 ist dauerhaft mit Spargel belegt.

Und wo sind die Tomaten?

Meine Tomaten wachsen in Kisten auf dem Balkon.