Wilde Möhre, Bischofskraut: Doldenblüter

Aussaat, Pflege, Ernte und Vasenleben

Auf einen Blick

  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Nährstoffbedarf: schwach bis mittelzehrer
  • Schnecken: mäßig beliebt. Direktsaaten überleben meist nicht, bei vorgezogenen Pflanzen ist die Erfolgsquote recht hoch. Schneckenschutz
  • Saatzeit: Am besten mehrmals im Jahr aussäen. Herbstaussaat gut möglich  Weitere Informationen
  • Pflanzabstand: ca. 35 cm in alle Richtungen
  • Stütze: Pflanzennetz empfehlenswert Anleitung
  • Entspitzen: ja. Anleitung

  • Erntezeit: je nach Saatzeitpunkt Juni bis Oktober
  • Größe/Höhe Pflanze und geschnittene Blume: die Pflanze wird etwa einen Meter hoch und liefert Blumen mit 30 cm langen Stängeln. Von der wilden Möhre ernte ich pro Pflanze 6 Stängel pro Pflanze, vom Bischofskraut ca. 10.
  • Von der Aussaat bis zur Blüte: ca. 14 Wochen. Herbstaussaaten blühen im Mai/Juni
  • Blühdauer einer Pflanzng: schöne, kräftige Schnittblumen liefert die wilde Möhre bei mir nur zwei  bis drei Wochen, Bischofskraut maximal vier Wochen. Weitere Informationen
  • Erntezeitpunkt und Vasenleben: wenn sich 80 % der kleinen Blüten geöffnet haben. Bei mir halten sie knapp eine Woche in der Vase. Schön sind die Stängel auch, wenn sich die Blüten zur Samenbildung schließen. So geerntet bleiben sie auch in der Vase länger attraktiv   Weitere Tipps

 

Doldenbüter im Gartenalltag

Kaum ein Schnittblumenbuch, in dem nicht von der wilden Möhre oder dem Bischofskraut geschwärmt wird. "Lässt sich toll kombinieren, blüht den ganzen Sommer lang" u.ä. ist dort zu lesen. Und als die wilde Möhre "Dara" ihre lila Blüten in meinem Garten öffnete, war ich sofort verliebt. Doch unsere romantische Phase war nur von kurzer Dauer: zwei Wochen lang, um genau zu sein. Dann war es mit den schönen langen Stängeln nämlich schon vorbei. Das Bischofskraut (Ammi visnaja)  blüht bei mir etwas länger, aber auch hier kann von "den ganzen Sommer über" keine Rede sein. Wie so oft liegt es Rätsels Lösung bei den unterschiedlichen Wachstumsbedingungen in unterschiedlichen Klimazonen. Sowohl Sarah Raven als auch Erin Benzakein, die wohl eifrigsten Schnittblumen-Buch Schreiberinnen, gärtnern mit kühlen Sommern, wo sich diese Doldenblüter sehr wohl fühlen. Temperaturen über 28° C mögen sie dagegen nicht, und die gibt es hier im Rheinland oft schon Ende Mai. Nach Möglichkeit sollen diese Pflanzen erst ab einer Größe von 90 cm blühen, wofür sie im Hochsommer  gesät und werden müssen. Idealerweise ziehen sie bereits Ende August/ Anfang September ins Beet um. Eine Zeit, in der noch viele hungrige Nacktschnecken unterwegs sind, welche die zarten jungen Doldenblüter mit wenigen Bissen verspeisen. Bei mir hat noch keine frühe August Aussaat überlebt. Und die September Saaten sind im Frühjahr bei Blühbeginn keine 90 cm groß, was anscheinend die Blühdauer verkürzt. Aber ich bleibe am Ball, jedes Jahr in der Hoffnung, dass im nächsten Frühjahr alles besser wird. Denn vor allem die schöne wilde Möhre ist es wert, um sie zu kämpfen!