Kohlrabi Anbau für Einsteiger

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Kohlrabi Anbau im Detail

Anspruch

Im Frühjahr sind Kohlrabi relativ leicht zu kultivieren, da die Hauptfeinde, Kohlfliege und Kohlweißling, noch Winterschlaf halten. In dieser Zeit brauchen sie lediglich Schutz vor Schnecken und humusreiche (d.h. Kompost reiche) Böden. Im Sommer wird neben den Schädlingen auch der hohe Wasserbedarf zur Herausforderung.

 

Wie Kohlrabi wächst

Kohlrabi wird aus Samen gezogen. Aus jedem Samen wächst eine Pflanze. Der leckerste Teil, die Knolle, wächst direkt über der Erde. Die Blätter sind ebenfalls essbar, haben aber kein spektakuläres Aroma. Eine gefühlte Ewigkeit lang entwickelt der Kohlrabi nur Blätter. Die Knolle, eigentlich ein verdickter Blattansatz, bildet sich erst nach ca. sechs Wochen. Zwei Wochen später sind die Knollen etwa Golfball groß. Ab jetzt kann geerntet werden. 

Die Golfbälle schmecken extrem lecker und zart. Es schadet dem Kohlrabi aber nichts, noch einige Wochen weiter zu wachsen. Drei Wochen später erreicht er Tennisball Größe. Dann verlieren die meisten Sorten langsam aber sicher ihre Zartheit. Deshalb sollten wir nie mehr anbauen, als wir in drei bis vier Wochen verbrauchen können.

 

Zeitfenster

Die Aussaat kann ab Februar im Haus erfolgen, ab März darf der Kohlrabi ins Beet. Die Jungpflanzen sind nach 8 bis 12 Wochen erntereif. Wer Kohlrabi gut schützt und ausreichend wässert kann den ganzen Sommer über Kohlrabi in Setzen säen und ernten.

 

Standort

Kohlrabi sind sehr tolerant, was den Standort angeht. 3 bis 4 Stunden Sonne wollen sie unbedingt haben, aber es darf auch gern mehr sein.

 

Fruchtwechsel

  Kohlrabi gedeiht nur dann auf Dauer zuverlässig, wenn wir die Regeln des Fruchtwechsels einhalten: Am selben Standort dürfen im Jahr davor oder danach keine anderen Gemüsearten aus der Familie der Kreuzblütler gewachsen sein. Leider ist diese Familie riesig! Zu ihr zählen alle Kohlarten, Rettich und Radieschen sowie Asia Salate und Rucola.

 

Aussaat und Pflanzen

Da Kohlrabi vor allem im Frühjahr unkompliziert wachsen, beginne ich mit dem Anbau bereits im März. Kohlrabi Jungpflanzen werden im Frühjahr überall angeboten. Wer gern selber aussäen möchte beginnt mit der Anzucht Ende Februar auf der Fensterbark. Weiter Details zur Aussaat von Kohlrabi

 

Platzbedarf

Die Jungpflanzen brauchen in einem normalen Beet einen Abstand von  25 cm, sowohl in der Reihe als auch zwischen den Reihen.  Wer im  Hoch- oder Tiefbeet gärtnert pflanzt Kohlrabi mit 15 cm Abstand in versetzten Reihen.

 

Mischkultur

Wie alle Gemüsearten gedeihen auch Kohlrabi besonders gut, wenn beim Pflanzen die Regeln der Mischkultur beachtet werden: Besonders gern steht er neben Hülsenfrüchten, Rote Beet, Salat, Spinat oder Tomaten. Schlechte Partner sind keine bekannt.

 

Pflanzplan

 

Pflegen und Ernten

Erde und Dünger

"Wir züchten die Erde - das Gemüse wächst von selbst!"

Leider gilt diese Regel umgekehrt auch: Auf schlechten Böden wächst nämlich nichts! Bei einem zu geringen Humusanteil bildet Kohlrabi hauptsächlich Blätter. Die Knollen werden nicht viel größer als eine Murmel. Daher lohnt sich eine gute Bodenvorbereitung mit viel Kompost unbedingt!

Ebenfalls vor dem Pflanzen sollten wir noch Dünger verteilen. Genaue Angaben zu den erforderlichen Düngemengen sind in Biogärten immer schwierig, da wir ja den Boden ernähren und nicht die Pflanze. Und jeder Boden in jedem Garten tickt nun mal anders. Wer keine Boden Analyse durchführen möchte, kann zunächst einmal nach diesen Richtlinien düngen:

  • Ein Eimer voll Kompost und eine Handvoll Hornspähne pro m², wie bei allen Mittelzehreren.

Mein Gartenboden ist hart und neigt zu Verdichtungen, deshalb verteile ich nach Möglichkeit mehr als nur einen Eimer Kompost. Aber wie gesagt: jeder Boden tickt anders! Wer wie ich Kohlrabi in der Zeit von März bis Mai anbaut, braucht weiter nicht viel tun. Kohlrabi schätzt es wohl, wenn er zwei, drei Mal mit rasch wirksamem Bio-Flüssigdünger gegossen wird. Ich habe das allerdings nie gemacht. Mein Kohlrabi erhält wie oben beschrieben außer Kompost nur eine Hand voll Hornspähne.

 

Wasser und Mulch

Im zeitigen Frühjahr beginne ich auch, meine Beete regelmäßig zu hacken, ab Mai verteile ich eine dünne Mulchschicht. Gießen ist im März und April kaum nötig. Ab Mai, kurz vor der Ernte bekommt mein Kohlrabi dann ein bis zweimal pro Woche Wasser.  Es lohnt sich, wenn Ihr darauf achtet, nur in den Wurzelbereich zu gießen. 

Ich pflanze meinen Kohlrabi so, dass Ende Mai alles abgeerntet ist, ab Juni müsste der Kohlrabi deutlich öfter gegossen werden.

 

 Ernten

Ernten können wir den Kohlrabi, wenn die Knollen etwa Golfballgröße erreicht haben. So klein schmecken sie immer zart und lecker. Je größer die Knollen werden, umso schwieriger wird es, die Zartheit zu erhalten - ich habe bei mir noch nie große, zarte Knollen geerntet. Bei Wassermangel werden sie schnell holzig, und um richtig groß und zart zu werden brauchen sie wahrscheinlich den erwähnten Flüssigdünger.

 

Kohlrabi und Nacktschnecken

Frisch gesetzte Jungpflanzen fallen sofort den Schnecken zum Opfer, wenn sie nicht geschützt werden. Später knabbern die Schnecken noch gern die Blätter an, was aber der Knollenbildung nicht schadet.

 

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Diese beiden Bücher fand ich am Anfang besonders hilfreich:

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Für mich eines der wenigen Gartenbücher, die wirklich für Anfänger verständlich sind, trotz einer Fülle an Informationen. Ausführliche Besprechung

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Mischkultur im Hobbygarten

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