Diese Seite ergänzt die Seite Radieschen und Rettich Pflanzen.
Allgemeine Tipps zur Aussaat und Videoanleitungen findet Ihr auf der Seite Aussaat und Jungpflanzen.
Der richtige Zeitbunkt
Wann genau Radieschen gesät werden können, ist von Sorte zu Sorte verschieden. Es gibt Frühjahrssorten, Sommersorten und so genannte Ganzjahressorten. Der Zeitpunkt für die Aussaat ist immer auf den Samen Tüten angegeben. Außerdem finden sich Angaben über die ideale Keimtemperatur sowie die Keimdauer. Steht auf dem Tütchen Aussaat Feb. bis April, Keimtemperatur 6 bis 20 C°, Keimdauer 6 bis 10 Tage, so bedeutet das:
Bei einer Keimtemperatur wie hier ab 6 C°, ist das Radieschen in den meisten Gegenden also bestens für die Aussaat im März oder April geeignet.
Extra Tipp
Wer sich das Gärtnerleben leicht machen will, sät Radieschen nur im März und im April. Spätere Aussaaten müssen viel gegossen werden und bilden eher Blüten als Knollen. Außerdem erwachen dann jede Menge Schädlinge aus dem Winterschlaf, und die Radieschen müssen so aufwendig geschützt werden wie der Brokkoli.
Der Punkt Saattiefe ist sehr wichtig (!) und gibt an, wie tief dick die Samen mit Erde bedeckt sein wollen. Bei Radieschen beträgt die Saattiefe 0,5 bis 1cm. Bei zu viel Erde reicht die Kraft der Samen reicht aus, um an die Oberfläche zu wachen, bei zu wenig ist es den Samen zu hell und sie keimen erst gar nicht. Obwohl dieser Punkt so wichtig ist, fehlt die Angabe auf vielen Samentütchen!
Direktsaat oder Vorkultur gibt an, ob der Samen direkt ins Beet gesät werden darf, ober ob eine Vorkultur in Gefäßen empfehlenswert ist. Radieschen werden normalerweise ins Beet gesät, obwohl eine Vorkultur theoretisch möglich ist.
Damit Radieschen nicht nur Blätter, sondern auch Knollen bilden, brauchen sie lockere Erde. Das Beimischen von Humos, wie im Video gezeigt, ist daher eine sehr gute Idee. Allerdings sollten Umweltbewusste Gärtner keinen Torf nehmen. Alternativen: Am besten ist natürlich reifer (!) Kompost aus eigener Herstellung. Wer den nicht hat, kann bei kommunalen Sammelstellen Kompost kaufen. Sehr gut geeignet sind sind auch Kokosfasern, die zu Briketts gepresst angeboten werden und sehr leicht zu transportieren sind.
Für die Aussaat ca. 1 cm tiefe Rillen ziehen. Da nicht jedes Samenkorn aufgehen wird, nach Möglichkeit etwa alle 5 cm zwei Samenkörner in die Erde legen.
Video über Bodenvorbereitung und Aussaat (englisch)
Der Abstand oder Platzbedarf gibt an, wie viel Platz Radieschen im Beet braucht. Meist gibt es zwei Zahlen: Die eine gibt den Abstand von Pflanze zu Pflanze an, die andere von Reihe zu Reihe.
Je lockerer, humos- und nährstoffreicher die Erde, um so enger können die Radieschen beieinander stehen. Wer sein Beet einfach umgräbt - wie bei Oma im Gemüsegarten - wählt den normalen Abstand, wie auf der Samen Tüte angegeben, meist sind das 5cm in der Reihe und 15 cm zwischen den Reihen.
In einem Hoch- oder Tiefbeet ist der Boden viel lockerer, die Radieschen können leichter in die Tiefe wachsen. Hier könne wir mit 5 cm Abstand in alle Richtungen in versetzten Reihen aussäen.
Vereinzeln
In der Praxis ist eine so exakte Dosierung meist nicht möglich. Haben wir zu viel ausgesät, müssen Radieschen auf 5 cm vereinzelt werden. Das bedeutet, wir lassen im entsprechenden Abstand ein Radieschen stehen, alles andere wird wie beim Unkraut jäten entfernt. Ein guter Zeitpunkt für diese Vereinzeln ist zwei bis drei Wochen nach der Aussaat.
Video über das Ausdünnen von Radieschen (englisch)
Radieschen wachsen am liebsten in der Sonne oder Halbschatten.
Radieschen brauchen viel Wasser! Das Saatbeet sollte vor der Aussaat gut gewässert werden. Bei relativ kühlem Frühlingswetter reicht es, wenn die Radieschen zwei Mal pro Woche Wasser bekommen, entweder von uns oder durch den Regen. Dabei sollte die Erde immer so feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm. Im Garten ist bei Aussaaten im zeitigen Frühjahr meist für ausreichend Feuchte gesorgt. Trockenen frisch gekeimte Sämlinge jedoch ganz aus, muss neu gesät werden. Ein harter Wasserstrahl wie aus dem Gartenschlauch ist zum Gießen ungünstig, da er die Samen tiefer in die Erde spülen kann. Besser geeignet ist ein Brauseaufsatz - gibt es sowohl für Gießkanne als auch für Gartenschlauch. Aber auch mit Aufsatz muss mit Fingerspitzengefühl und wenig Schwung bzw. Druck gegossen werden. Und immer bedenken: Zu viel Wasser schadet genauso viel wie zu wenig!