Bohnen Anbau für Einsteiger

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Bohnen Anbau im Detail

Anspruch

Sehr einfach. Die meisten Gärtner, auch ohne Erfahrung, haben mit Bohnen auf Anhieb Erfolg. Einzige Hürde: Die Nacktschnecken müssen von den frisch gekeimten Kernen ferngehalten werden!

 

Wie Bohnen wachsen

Bohnen werden aus Samen gezogen. Aus einem Bohnenkern wächst eine Pflanze. Wenige Wochen nach der Aussaat setzt die Bohne Blüten an, aus diesen entwickeln sich die Schoten. Werden die Schoten regelmäßig geerntet, setzt die Bohne immer neue Blüten und somit auch neue Schoten an. Das Spiel geht je nach Sorte bis in den Oktober. Es gibt zwei Kategorien von Bohnen.

Buschbohnen werden ca. 50 hoch. Sie setzen früher Schoten an als die Stangenbohne, stellen die Bohnenproduktion aber auch früher wieder ein. Stangenbohnen wachsen zu 3 Meter hohen Schlingpflanzen heran. Da sie zunächst in die Höhe wachsen, müssen wir auf die ersten Bohnen etwas länger warten. Einmal in die Gänge gekommen, liefert die Stangenbohne aber deutlich höhere Erträge über einen längeren Zeitraum.

Stangenbohnen werden nur einmal ausgesät und bleiben bis zum Saisonende am gleichen Platz. Buschbohnen sind recht schnell abgeerntet und können bis Mitte Juli immer wieder nachgesät werden.

 

Zeitfenster

Stangenbohnen können von Anfang bis Ende Mai ausgesät werden, Buschbohnen sogar noch bis Ende Juni. Bei Stangenbohnen setzt die Ernte 8 bis 12 Wochen nach der Aussaat ein. Bei Buschbohnen müssen wie nur 6 bis 8 Wochen warten. Die Ernte dauert bis zum Herbstanfang.

 

Standort

Bohnen brauchen viel Sonne. Die meisten Garten Ratgeber empfehlen 6 Stunden Sonne am Tag. Mein Gemüsegarten liegt geschützt vor einer Ziegelmauer. Dort gedeihen meine Bohnen prächtig, obwohl sie mit nur vier bis fünf Stunden Sonne auskommen müssen.

 

Fruchtwechsel

Was den  Fruchtwechsel angeht, sind sich die Gelehrten leider nicht einig: Die meisten Ratgeber empfehlen einen dreijährigen Fruchtwechsel. Das bedeutet: Da, wo ich meine Bohnen hin pflanze, dürfen zwei Jahre vorher und zwei Jahre nachher keine Bohnen oder Gemüsearten aus der selben Familie (Erbsen, Dicke Bohnen) wachsen. Andere Experten halten Bohnen für selbst verträglich und pflanzen sie Jahr für Jahr an den selben Standort. 

 

Aussaat und Pflanzen

Bohnen wollen erst nach draußen, wenn der Boden wirklich warm ist. Ein altes Sprichwort empfiehlt: Bohnen muss man Barfuß säen. Also entweder Ende Mai/Anfang Juni direkt ins Beet säen oder Anfang Mai im Haus vorziehen und Ende Mai die Jungpflanzen ins Beet setzen. Die Saattiefe beträgt etwa 2 cm. Ich ziehe meine Bohnen immer im Haus vor, weil die jungen Bohnenkeimlinge leicht den Schnecken zum Opfer fallen. Außerdem setzt die Ernte dann etwas früher ein.  Anleitung zur Aussaat von Bohnen.

 

Platzbedarf

Der Pflanzabstand beträgt  15 bis 30 cm für Buschbohnen; bei Stangenbohnen werden 6 bis 8 Bohnen im Kreis um die Stange gelegt, die Stangen brauchen einen Abstand von ca. 50 cm.

 

Mischkultur

Da Bohnen den Boden mit Stickstoff bereichern, sind sie ein gefragter Mischkulturpartner. Sie wachsen gern mit Kohlrabi oder Brokkoli, Gurke und Zucchini, Tomaten, Kartoffeln, Mangold und Roter Beete. Zwiebelgewächse mögen sie dagegen nicht.

Auf dem Pflanzplan ist zu sehen, wie sich Bohnen sinnvoll ins Gemüsebeet integrieren lassen.

 

Pflegen und Ernten

Boden und Dünger

Die wichtigsten Pflegemaßnahmen finden vor dem Pflanzen statt.

 Bohnen gehören zwar zu den anspruchslosen Gemüsearten und sind auch bei mir auf Anhieb gut gewachsen. Eine zuverlässige Ernte gibt es aber nur nach einer guten Bodenvorbereitung.

  Bohnen versorgen sich selbst mit Nährstoffen, sie brauchen daher keinen zusätzlichen Dünger, eine  Kompostgabe vor Aussaat oder Pflanzung genügt vollkommen.  Genaue Angaben zu den erforderlichen Dünge- und Kompostmengen sind in Biogärten immer schwierig, da wir ja den Boden ernähren und nicht die Pflanze. Und die Zusammensetzung von Boden und Kompost variiert in jedem Garten. Wer keine Boden Analyse durchführen möchte kann zunächst einmal nach diesen Richtlinien düngen:

 Mein Gartenboden war anfangs extrem hart und verdichtet. Um die Bodenstruktur zu verbessern verteile ich deshalb möglichst viel reifen Kompost. Falls vorhanden auch mehr als einen Eimer. Aber wie gesagt: jeder Boden tickt anders!

 

  Wasser und Mulch

Bohnen haben einen hohen Wasserbedarf. Dank einer Mulchschicht hält sich der Gießaufwand bei mir aber in Grenzen, meist gieße ich nur einmal pro Woche. Eine weiter Möglichkeit, den Wasserbedarf zu reduzieren:  die richtige  Gießtechnik.

 

Ernte

 Erntereif sind die Bohnen sobald sie wie Bohnen aussehen. Je jünger, umso zarter im Geschmack. Wenn sich die Kerne deutlich abzeichnen, schmecken die Bohnen etwas zäh. Wichtig zu wissen: Bohnen setzen um so mehr Hülsen an, je mehr geerntet wird.

 

Bohnen und Nacktschnecken

Frisch gekeimte Bohnen werden gern von  Nacktschnecken weggefressen und müssen daher geschützt werden.

 

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Zum weiter lesen

Diese beiden Bücher haben mir bei meinen ersten Gemüsebeeten besonders geholfen:

Mein Biogarten

Für mich eines der wenigen Gartenbücher, die wirklich für Anfänger verständlich sind, trotz einer Fülle an Informationen. Ausführliche Besprechung

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Mischkultur im Hobbygarten

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