Diese Seite ergänzt den Artikel Salat pflanzen.
Salat braucht recht gut vorbereitete Böden und Schutz vor Nacktschnecken, dann wächst er im Frühjahr/Frühsommer und im Herbst völlig problemlos. Im Sommer bei Hitze braucht er dagegen viel Aufmerksamkeit.
Salat wird aus Samen gezogen. Aus jedem Samenkorn wächst zunächst ein Salatkopf. Diese Köpfe stellen jedoch nur die erste Wachstumsphase dar. Relativ schnell nach der Kopfbildung beginnt der Salat in die Höhe zu wachsen und Blüten zu bilden, was sehr imposant aussieht! Dieser Vorgang wird als "schießen" bezeichnet. Ein ausgewachsener, blühender Salat kann locker einen Meter Höhe erreichen. Je höher der Salat wächst, umso bitterer schmecken die Blätter. Deshalb ernten wir Salat auch immer, bevor er zu schießen beginnt. Verlieren die Salatköpfe ihren leicht öligen Glanz, wird es höchste Zeit für die Ernte, denn dann setzt sehr bald das Höhenwachstum ein. Im Sommer geht das so schnell, dass wir oft den richtigen Erntezeitpunkt verpassen! Für unerfahrene Gärtner einfacher: Salatanbau im Frühjahr.
Bei Kopfsalat ernten wir den ganzen Kopf auf einmal. Bei Salaten mit einer offenen Mitte, z.B. Eichlaubsalat, können wir nur die äußeren Blätter entnehmen. Bleibt das Herz stehen, wachsen neue Blätter nach und wir können über einen längeren Zeitraum ernten. Diese Salate werden als Pflücksalat angeboten. Oft ließt man, das Pflücksalate den ganzen Sommer beerntet werden können. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit: Richtig ist, das der Salat bis zum Frost immer wieder nachwächst - verschwiegen wird dabei aber, dass die Blätter relativ schnell bitter werden. Gerade im Sommer gehen auch Pflücksalate sehr schnell in die Blüte, so dass wir oft nur ein oder zwei Mal ernten können.
Salat kann fast das ganze Jahr über geerntet werden. Nach der Aussaat muss er 12 bis 16 Wochen wachsen, bis geerntet werden kann. Die Aussaat erfolgt in Sätzen von Februar bis September. Das bedeutet: wir säen nur so viele Salate aus, wie wir in den nächsten Wochen verbrauchen. Im Frühjahr kann reifer Salat etwa 2 bis 3 Wochen auf dem Beet stehen bleiben, bevor er seinen Glanz verliert. Im Sommer müssen wir damit rechnen, dass Salat zu schießen beginnt, bevor der Kopf richtig schön prall ist, deshalb lohnt es sich nicht, mehr als 5 Salate auf einmal zu säen.
Der ideale Standort für Salat ist sonnig, aber nicht heiß. Was die Sonne angeht, ist Salat aber recht tolerant: Meist gedeiht er brav, sobald er 3 Stunden Sonne am Tag bekommt. Mit der Temperatur ist Salat dafür umso heikler. Im Sommer kann ein einziger Tag Hitze mit Wassermangel schon dazu führen, dass der Salat in die Blüte geht und somit ungenießbar wird. Mein Garten liegt vor einer wärmespeichernden Ziegelmauer und wird im Sommer sehr schnell sehr heiß, deshalb ernte ich schöne Köpfe nur bis Juni. Das gilt auch für die angeblich schossfesten Sommersorten! Eingenmaßen passabel gedeihen noch Pflück- oder Romanasalte, aber richtig wohl fühlt sich kein Salat bei Sommerhitze.
Fruchtwechsel
Zum Fruchtwechsel: Salat sollte idealerweise nur alle drei Jahre auf dem selben Beet angebaut werden, ein Jahr Anbaupause gilt als
Minimum. Da mein Garten sehr klein ist und ich sehr viel Salat anbaue, lässt sich eine so lange Anbaupause bei mir nicht realisieren. Außerdem belegt vorgezogener Salat den Platz im Beet immer
nur wenige Woche, deshalb können die Regeln des Fruchtwechsels großzügiger ausgelegt werden. Bei mir gedeiht der Salat, wenn ich einen Platz nur einmal pro Saison für Salat nutze. Wenn
möglich versuche ich aber, zumindest ein Jahr Pause einzulegen.
Bevor Du mit der Aussaat beginnst oder Jungpflanzen kaufst solltest Du Dich fragen: Kann ich meinen Salat vor Schnecken schützen?
Wer das Schneckenproblem nicht gelöst, braucht sich beim Salat um mögliche Pflegemaßnahmen keine Gedanken zu machen - weil es dann nämlich sehr schnell gar keinen Salat mehr gibt, den Du
pflegen könntest! Haben die Nacktschnecken freien Zugang zum Salatbeet, überleben die frisch gepflanzten Setzlinge meist nicht mal die erste Nacht!
Schneckenschutz ist unbedingt (!!!) erforderlich.
Salat kann theoretisch direkt ins Beet gesät werden. Ich hatte damit aber nie viel Erfolg und ziehe meinen Salat immer vor. Salat braucht nach der Aussaat vier bis sechs Wochen, bis er ins Beet umziehen kann. Wichtig: Salat muss im Beet etwas höher sitzen als in der Saatschale, da er sonst zu faulen beginnt. Gut zu sehen im Video Auspflanzen in Beet. Nach dem Pflanzen vergehen wieder vier bis sechs Wochen bis zur Ernte. Ich säe Anfang März und Anfang Aprl jeweils eine recht große Mengen (24 Stück) aus. Im Sommer ist das Erntefenster nur sehr kurz, da der Salat bei Hitze schnell zu schießen beginnt. Dann säe ich öfter kleine Mengen, etwa alle 10 Tage 10 Stück. Ausführliche Anleitung zur Aussaat von Salat.
Platzbedarf
Der Pflannzabstand im Beet ist maßgeblich von der Bodenvorbereitung abhängig. Wer seinen Boden nur einfach umgräbt und das Beet
betritt, muss größere Abstände einhalten als in einem Hoch- oder Tiefbeet:
Hinweis: Auf den Samentütchen sind immer nur die Abstände für ein normales Beet angegeben.
Mischkultur
Salat hat im Garten viele Freunde: Bohnen, Erbsen, Gurken, Kohlrabi, Rettich und Radieschen, Spinat und Tomaten sind gute Nachbarn.
Mehr zum Thema Anbaumethode.
Hilfreich ist auch ein Pflanzplan.
Boden und Dünger
Der wichtigste Pflegetipp, egal welches Gemüse, lautet: Wir züchten die Erde, das Gemüse wächst von selbst! Deshalb finden die wichtigste Pflegemaßnahme in Form von guter Bodenvorbereitung auch vor dem Pflanzen statt.
Salat ist ein Mittelzehrer und liebt humose, gut mit Kompost versorgte Böden. Anders ausgedrückt: Bei zu geringem Humusgehalt, d.h. zu wenig Kompost, werden die Blätter hart und bitter und es bilden sich keine schönen Köpfe. Das selbe passiert bei unzureichender Wasserversorgung.
Genaue Angaben zu den erforderlichen Düngemengen sind im Biogarten nicht möglich, da wir ja den Boden ernähren. Wer es genau wissen will, muss eine Bodenanalyse in Auftrag geben. Ansonsten haben sich folgende Richtwerte für Salat bewährt:
Da ich Salat ja immer nur in sehr kleinen Mengen zwischen andere Gemüse pflanze hat sich folgende Methode bewährt: nach dem Pflanzen bekommt jeder Setzling eine kleine Handschaufel voll Kompost, weitere Dünger sind bei mir nicht erforderlich.
Wasser
Bis Mai kommt mein Salat ohne zusätzlich Wassergaben aus. Ab Juni ist Salat dann sehr durstig, ich gieße ich dann ca. zwei mal pro Woche, bei Hitze auch täglich. Richtiges Wässern in den Wurzelbereich hilft dir, den Gießaufwand einigermaßen in Grenzen zu halten.
Mulch
Salat gedeiht mit einer Mulchschicht deutlich besser. Die Mulchschicht hält die Feuchtigkeit im Boden, ohne sie würde ist der Salat noch durstiger!
Ernte
Geerntet werden kann Salat eigentlich immer. Auch die Blätter von überzähligen Setzlingen schmecken lecker. Wer eine Standard Portion ernten will, wartet bis sich ein schöner Kopf gebildet hat. Dieser kann als ganzes geerntet werden. Bei Pflücksalaten ernten wir zunächst nur die äußeren Blätter. Dann wächst der Salat nach und liefert nach zwei bis drei Wochen erneut eine ansehnliche Portion Blätter. Je nach Wetterlage kann ich meine Pflücksalate zwei bis dreimal auf diese Weise beernten bevor sie zu schießen beginnen.
Mein Biogarten
Für mich eines der wenigen Gartenbücher, die wirklich für Anfänger verständlich sind, trotz einer Fülle an Informationen. Ausführliche Besprechung
Mischkultur im Hobbygarten
Beschreibt leicht verständlich die Vorzüge der Mischkultur: Deutlich höhere Erträge auf wenig Fläche und gesundes Gemüse. Auch ohne Vorkenntnisse leicht zu verstehen. Ausführliche Besprechung
Noch mehr Gartenbücher, die ich sehr hilfreich finde.
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