Melanie Grabner und Christine Weidenweber:

Tomaten Liebe

Eigentlich brauche ich kein Tomatenbuch mehr: Ich habe meine Lieblingssorten, die bei mir gut gedeihen. Und gegen mein größtes Problem – zu viel Schatten – hilft auch kein Buch. Doch ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn richtige Experten aus ihrem Gärtnerleben erzählen, lohnt sich die Lektüre immer. So viel gleich vorweg: Ich werde auch diesmal nicht enttäuscht. Doch zunächst ein paar Worte zur Autorin Melanie Grabner. Die Gärtnermeisterin, bezeichnet sich selbst als „vom Tomatenvirus infiziert.“ Über 400 verschiedene, ausschließlich samenfeste Sorten hat sie schon gezogen. Sie und ihr Saatgut waren mir bereits von Saatgutfestivals bekannt. In Tomaten Liebe stellt sie ihre Lieblingssorten vor und verrät, wie sie diese aus Samen heranzieht und pflegt. Als Extra gibt es noch Tomatenrezepte.

 

Details

Was beim ersten Durchblättern gleich auffällt sind die schönen Bilder und eine sehr angenehme typografische und optische Gestaltung.

Den meisten Raum nehmen die Sortenportraits ein. Jede der 60 vorgestellten Sorten füllt eine ganze Seite. Dabei erfahre ich nicht nur, wann die Sorte erntereif ist und welcher Geschmack zu erwarten ist. Ich lerne auch, dass „Black Plum“ versäumtes Ausgeitzen und Gießen nicht gleich übel nimmt und „Fonarik“ ohne Regendach besser schmeckt. Die weichen Früchte von „Haubners Vollendung“ lassen sich nicht gut aufschneiden. Neugierig geworden bin ich auf „Paprika Italia“. Sie ist innen hohl und lässt sich gut füllen. Ich wünschte, ähnlich gute und ehrliche Sortenbeschreibungen gäbe es auch von anderen Gemüsearten! Wer trotz allem keine Lust hat, sich die ausführlichen Beschreibungen durchzulesen findet eine tabellarische Übersicht im Buchdeckel.

Im zweiten Teil des Buches verrät Melanie Grabner, wie sie ihre Lieblinge großzieht: Wann sie mit der Aussaat beginnt, zu welchem Zeitpunkt sie wie viel Dünger gibt, was bei der Ernte zu beachten ist und vieles mehr. Wie bei den Tomatenportrais sind es vor allem die vielen Details, die diesen Ratgeber zu etwas besonderem machen. Zwischendurch greift die Autorin immer wieder das Thema „Vermehrung“ auf.

 

 

Fazit

Ein schön gestaltetes, informatives gut geschriebenes Buch für Anfänger und Fortgeschrittene! Die Tomaten Begeisterung der Autorin wirkt einfach ansteckend. Auch für mich mit meiner gut 20jährigen Tomatenerfahrung war viel interessantes dabei . Und selbst bei längerem Nachdenken will mir so gar nichts einfallen, was mir an "Tomaten Liebe" nicht gefällt oder was man hätte besser machen können.

 

Beim Ulmer Verlag kannst du einen Blick ins Buch werfen.