Die Erde muss immer so feucht sein, wie ein ausgedrückter Schwamm! Dieses Bild ist in zweierlei Hinsicht hilfreich: Zum einen soll die Erde gut durchfeuchtet sein ohne zu tropfen. Fast noch wichtiger: guter Boden enthält genauso wie ein Schwamm viele Luftporen. Diese müssen auch luftig bleiben und dürfen nicht mit Wasser überflutet werden! Leider ist es gar nicht so einfach, den Zustand "ausgedrückter Schwamm" über mehre Wochen zu halten.
Gießkannen eignen sich vor allem für robuste Samen wie Erbsen, Bohnen oder Mangold. Filigranes Saatgut wird durch den kräftigen Strahl leicht weg gespült. Außerdem verließt die große Wassermenge gern die Poren. Kleine Kannen mit langer, gebogener Tülle helfen, den Wasserstrahl zu kontrollieren: Je sanfter, desto besser.
Besser: Besonders schonend ist Blumenspritze. Sie eignet sich auch für filigrane Samen und schont die Luftporen in der Erde.
Für mich die beste Methode: Nicht gießen, sondern die Erde von unten befeuchten. Die Samen bleiben wo sie sind und die Poren bleiben offen. Wie es genau funktioniert siehst du unten in der Zeichnung.
Egal wie gegossen wird: Eine Abdeckung ist immer eine gute Idee. So bleibt die Feuchtigkeit sehr viel länger in der Erde. Den je weniger wir die Saat durch Wassergaben stören, desto besser.
Frisch gesäte Samen brauchen Feuchtigkeit, und zwar ständig! Trocknet die Erde einmal komplett aus, sterben sie Keimlinge ab. Dann muss neu ausgesät werden! Weiter Tipps:
Auch im Beet müssen frisch gesäte Samen feucht gehalten werden. Frisch gekeimte Sämlinge sterben sofort ab, wenn sie einmal austrocknen. Wenn möglich, säe ich bei trübem Wetter. Kündigt der Wetterbericht leichten Regen in den nächsten Tagen an, umso besser. Dann ist für uns Gärtner weiter nichts zu tun.
Bei sonnigem oder heißen Wetter müssen wir selber für Feuchtigkeit sorgen. Mit meiner Ein-Liter Gießkanne komme ich im Beet nicht weit. Hier verwende ich einen Gartenschlauch mit Brauseaufsatz. Damit lässt sich die Intensität des Wasserstrahls gut dosieren. Im Zweifelsfall lieber mit zu wenig Druck gießen. Ein zu harter Wasserstrahl spült die Samen schnell in die Tiefe, wo sie nicht mehr keimen. Um den Geiß-Aufwand in Grenzen zu halten, können wir zusätzlich noch feuchte Jutesäcke auf das Saatbeet legen.
In einer Saatschale mit Wasserpeicher und Kapillarmatte ist das feucht halten besonders einfach. Das funktioniert so:
Der Clou: Die feuchte Matte versorgt die Gewächsschale von unten mit Feuchtigkeit, ohne das die Schale direkt im Wasser steht. Der ideale Feutigkeitszustand "ausgedrückter Schwamm" entsteht so ganz automatisch. Noch besser: Dieser Zustand hält an, solange Wasser in der Schale ist. Das Wasser reicht in der Regel etwa eine Woche. Das ständige dran denken müssen entfällt also, sogar ein paar Tage Urlaub sind möglich!
Mit dieser Saatschale mit Wasserspeicher habe ich gute Erfahrung gemacht. Was mir besonders gefällt: sie ist nur etwas größer als ein DinA 4 Blatt und somit gut für die Anbaumende eines kleinen Gartens geeignet. Ich nutzte sie seit mehreren Jahren und die Schale ist noch vollkommen in Ordnung, nur die Kapillarmatte muss nach zwei bis drei Jahren ausgetauscht werden.
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