Kraut- und Braunfäule

oder Kraut- und Knollenfäule

Der Pilz breitet sich meist ab Ende Juni aus. Er benötigt Temperaturen über 20 C° und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Oft nimmt die Infektion bei Kartoffeln ihren Anfang und breitet sich dann über die Tomaten aus, weshalb man Tomaten und Kartoffeln nie nebeneinander pflanzen sollte.  Der Pilz liebt feuchte Blätter, in regenreichen Sommern sind die Verluste deshalb besonders hoch.

Schutzmaßnahmen bei Tomaten

Da die Infektion sich nur auf feuchten Blättern ausbreiten kann, sollten die Tomaten möglichst trocken stehen:

  • Der beste Schutz ist der Anbau unter einem Dach, die Luft sollte aber noch zirkulieren. Besser als in einem Gewächshaus gedeihen Tomaten mit einer Wand im Rücken und einem Dach über dem Kopf. Zusätzlich kann noch die Erde mit Mulchfolie abgedeckt werden. Werden auch noch die unteren Blätter entfernt, können Pilzsporen nicht von der Erde zu den Pflanzen gelangen. Beim Gießen die Mulchfolie nur so weit wie möglich anheben und darauf achten, dass die Blätter nicht mitgegossen werden.

Wer den Tomaten kein Dach bieten kann, richtet sein Augenmerk auf die Sortenwahl. Resistente Tomaten gibt es nicht, aber:

  • Bei den F1 Hybriden Philovita, Phantasia, Philona, und Dasher breitet sich der Pilz auch in regenreichen Sommern sehr spät aus, oft erst Ende September.
  • Frühreife Sorten, die ab Mitte Juni beerntet werden können, liefern bis zum Krankheitsausbruch eine gute Ernte. Beginnt die Ernte erst Anfang August, muss man bei feuchter Witterung mit einem Totalausfall rechnen.
  • Bei Buschtomaten müssen die Seitentriebe nicht ausgebrochen werden. So entstehen keine Wunden, und der Pilz breitet sich erst später aus.

Meist wird empfohlen, befallene Blätter sofort zu entfernen, um die Ausbreitung zu verlangsamen. Bei meinen Tomaten habe ich jedoch genau das Gegenteil beobachtet: Nach Entfernung der Blätter hat sich der Pilz sehr schnell ausgebreitet und die ganze Pflanze samt Früchten vernichtet, möglicherweise wegen der vielen offenen Wunden. Dagegen haben die Tomaten, die ich in Ruhe gelassen habe, immer wieder gesunde Blätter gebildet. Die Pflanzen sahen zwar mitgenommen aus, die Früchte waren aber noch bis in den September hinein genießbar.

 

 

Schutzmaßnahmen bei Kartoffeln

Bei Kartoffeln gibt es im Gegensatz zu Tomaten sehr viele unempfindliche Sorten. Daher heißt die wichtigste Schutzmaßnahme: Augen auf bei der Sortenwahl! Frühkartoffeln sind unabhängig von ihrer Widerstandskraft immer eine gute Wahl: Wenn die Krankheit sich Mitte Juni ausbreitet, sind Frühkartoffeln schon erntereif. Da der Pilz zuerst die Blätter befällt, können die Knollen meist noch gerettet werden, indem man alle oberirdischen Pflanzteile abschneidet. Die Knollen verbleiben einfach im Boden und werden bei Bedarf ausgegraben.