Tomaten (Paradeiser) Pflanzen

Mit Recht sind Tomaten wahrscheinlich das beliebteste Gemüse für den Eigenanbau!



Tomaten Anbau: Aussaat, Pflege und Ernte

Auf einen Blick

 Wenn du noch keine Erfahrung im Gemüseanbau hast, sieh dir am besten auch die Seite Tomaten Anbau für Einsteiger an.
  • Familie: Nachtschattengewächs.
  • Standort: sonnig.
  • Nährstoffbedarf: Starkzehrer.
  • Pflanzabstand: 60 cm in alle Richtungen; bzw. 50 cm im Hoch- oder Tiefbeet.
  • Saattiefe: 0,5 bis 1 cm; Details zur Tomaten Aussaat
  • Pflege: normal; benötigt unbedingt Schutz vor Kraut und Brunfäule; gute Bodenpflege erforderlich; Anbaumethode beachten. Stabtomaten ausgeizen (s. Video)
  • Schnecken: bleibt als eines der wenigen Gemüse von Schnecken verschont!
  • Ernte: sobald die Früchte ausgereift sind.
  • Topfkultur: Gut möglich mit Busch- oder Zwergtomaten. Ideal sind 20 Liter Gefäße, ich habe aber auch schon in 5 Liter Töpfen Tomaten angebaut. mehr



Videoanleitung

Das Video (englisch) zeigt den Werdegang einer (Stab-) Tomate von der Aussaat bis zur Ernte. Anders als in Irland können Tomaten aber hier zu Lande im Freiland angebaut werden. Das Befestigen an Schüren, wie hier gezeigt, ist besonders praktisch, im Freiland aber oft unmöglich. Die Alternative: Tomatenstäbe gleich beim Pflanzen mit in die Erde stecken. Garten Vokabeln




Tomaten im Garten-Alltag

Nicht ohne meine F1 Hybride!

Mein Tomaten Anbau steht ganz im Zeichen der Kraut- und Braunfäule. Dieser Pilz kann die prachtvollste Tomatenfplanze innerhalb von zwei Wochen vernichten. Leider gehört er zu den Krankheiten, die mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit jede Tomate treffen, wenn man keine Vorsorgemaßnahmen trifft. Als wichtigste Maßnahme gilt der Anbau unter einem Dach. Selbst Landbewohner mit großem Garten stellen Tomaten in Töpfen unter einen Dachvorsprung, so werden die Blätter nicht nass, und der Pilz hat keine Existenzgrundlage. Leider habe ich keinen Dachvorsprung! Als einziges Mittel bleibt mir die richtige Sortenwahl: Es gibt einige wenige Sorten, die unempfindlich gegenüber der Kraut- und Braunfäule sind. Gute Erfahrungen habe ich mit den F1 -Hybriden "Philovita" und "Phantasia" gemacht. Beide haben bei mir erst Ende September ernsthaft Braunfäule bekommen, da neigt sich die Erntesaison ja ohnehin dem Ende entgegen. Leider sind die Samen für diese Sorten sehr teuer. Da es sich um F1-Hybriden handelt kann man auch keine eigenen Samen ernten sondern muss jedes Jahr neue kaufen. Aber was tut man nicht alles, um sich den Anblick von faulenden Tomaten zu ersparen! Von den samenfesten Sorten gilt "Tigerella" als robust, bei mir ist sie aber fast so schnell krank geworden wie offiziell weniger robuste Sorten.

"Philovita" und "Phantasia" gehören bei mir zur jährlichen Grundausstattung, dazu baue ich noch Tomaten auf meiner Terrasse in Kisten an. Auch hier kann ich leider kein schützendes Dach anbieten, aber der Platz ist sehr sonnig und windig, so dass die Tomaten nach Regen schnell wieder abtrocknen. Hier probiere ich immer unterschiedliche Busch- oder Zwergtomaten aus, dabei achte ich nur auf den Erntezeitpunkt. Bei frühen Sorten kann bereits Mitte Juni geerntet werden. Busch- oder Zwergtomaten müssen nicht ausgegeizt werden, so dass nicht ständig frische Wunden entstehen. Einige Experten halten sie deshalb für widerstandsfähiger, und auch ich mache in Puncto Braunfäule recht gute Erfahrungen: Sie tritt meist erst Ende August auf, so kann ich bei den frühen Sorten immerhin gut 8 Wochen lang ernten.

Schlechte Erfahrung habe ich leider mit historischen Sorten gemacht, die ich nur einen Sommer lang ausprobiert habe. Sie fielen schon kurz nachdem die ersten Tomaten reif waren der Braunfäule zum Opfer. Geschmacklich haben sie mich auch nicht überzeugt. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass der Geschmack nur zum Teil mit der Sortenwahl zusammenhängt: Natürlich schmeckt eine Cocktailtomate anders als eine Fleischtomate. Ansonsten bestimmt aber hauptsächlich die Sonnenscheindauer den Geschmack. So wird ein und die selbe Sorte in einem verregneten Sommer niemals so süß schmecken wie bei viel Sonnenschein. Anders als oftmals behauptet, finde ich auch meine hochgezüchteten, widerstandsfähigen F1 - Hybriden sehr lecker.

Anbauwert: Der Liebling fast aller Gärtner. Wer einmal in eine am Strauch ausgereifte Tomate gebissen hat, will eigentlich keine langweiligen Supermarktfrüchte mehr essen.

 



Mach mit!

Du kannst Dich noch erinnern, was Dir anfangs beim Tomaten Anbau geholfen hat? Vielleicht hast Du auch noch Fragen? Teile deine Erfahrungen mit uns!

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Kommentare: 4
  • #1

    Doro (Montag, 05 Juni 2017 14:40)

    Da die untersten Blätter nur langsam abtrocknen, beginnt die Braunfäule dort. Als Gegenmaßnahme soll es helfen, die untersten Blätter früh zu entfernen. Ich probiere es gerade aus, hat jemand schon Erfahrung damit?

  • #2

    Vivian (Mittwoch, 26 Juli 2017 18:17)

    Bin nur Besitzerin eines überdachten Balkons und ausschliesslich samenfester Pflanzen
    - und habe daher (zum Glück ) keine Erfahrungen mit Braunfäule.

    Mit dem Hersteller meiner Sorten habe ich bisher nur gesunde Ergebnisse. Die haben auch Freilandtomaten, Dorenia ist besonders resistent gegen Braunfäule, wäre vielleicht einen Versuch wert...

    Grüsse

  • #3

    kadda (Dienstag, 14 August 2018 13:13)

    Baue meinen Tomaten ca 30 Pflanzen immer auf dem offenen Acker an, ohne Regenschutz, da dazwischen Ringelblumen, Borretsch, Zinien, Tagetes und Buschbohnen stehen.
    Je nach Sommer und Regenhäufigkeit muß ich mal spritzen. ( Da es dieses Jahr nicht regnet, fällt es aus.)
    Aber am Besten hilft, die Braunfäule nicht von der Erde (da sitzen die Pilz- Sporen) nach oben auf die Pflanze zu lassen..
    Untere Blätter, die beim Gießen benetzt und bespritzt werden, entfernen und immer mit ca 3 cm Grassschnitt mulchen, damit die Erde nicht offen liegt.
    Bei dem wenigen Regen dieses Jahr habe ich mangels Grassschnitt mit den alten Buschbohnen, den verblüten Ringelblumen und dem gestutzten Boretsch gemulcht...
    Und immer die ausgegeizten Triebe und die Blätter wieder an die Pflanze werfen (Wenn keine Braunfäule dran ist.) Tomaten stehen gerne im eigenen Modder..
    Ach,auch ich bevorzuge die F1 Hybriden selbstgezogen.. Marzana für den Sugo und Vitello F1 für die Salate, Kirschtomaten säen sich immer irgendwo allein aus, die muß ich nicht mehr säen.

  • #4

    Cepha (Dienstag, 23 Oktober 2018 02:26)

    Ich verwende auch F1 Hybriden. Im März säe ich von jeder Art meist nur 1-2 Samen aus und die Keimrate ist idR sehr hoch Von diesen Pflanzen mache ich dann von den jeweils ersten 1-2 Geiztrieben so im Mai/Juni herum nochmal Stecklinge. Diese blühen bereits tiefer am Stamm als Sämlinge, tragen daher nur kurze Zeit später und werden bis zum Herbst noch genauso groß wie ihre Elternklone.
    So wird aus einem Samen bis zu 3 Pflanzen und mir reichen die teuren Samenpackungen um die 3-4 Jahre lang und so lange behalten die Tomatensamen ihre sehr gute Keimfähigkeit im obersten Fach des Kühlschranks gelagert auf alle Fälle.
    Für 2019 habe ich mir als Experiment vorgenommen im Juli ergänzend noch kleinwüchsige Tomaten nachzusäen (keine F1) und diese dann in Töpfen ins 60cm hohen Frühbeet zu stellen, vielleicht können die dort wind- und regengeschützt dann bis in den Oktober/November hinein tragen.